Dr. Christoph Rose
Facharzt für Chirurgie und Handchirurgie
Das Daumensattelgelenk ist ein zentrales Gelenk der Hand und steht bei allen manuellen Tätigkeiten und den Dingen, die wir täglich »begreifen«, im Vordergrund.
Im Laufe des Lebens kann es zum Gelenkverschleiß kommen, so dass vermehrt Schmerzen in diesem Gelenk und damit am Daumenballen auftreten. Betroffen sind vor allem Frauen ab dem 40. Lebensjahr.
Das Daumensattelgelenk sitzt am Übergang zwischen der Handwurzel und dem Daumen zwischen dem großen Vieleckbein und ersten Mittelhandknochen. Durch die besondere Anatomie des Daumens sind wir Menschen in der Lage, den Daumen den anderen Fingern gegenüber zu stellen und damit die Voraussetzung zu schaffen, Dinge zu greifen. Bei Schmerzen in diesem Gelenk bzw. am Daumenballen erfolgt die Diagnosestellung durch Anamnese, Untersuchung und spezielle Röntgenbilder, selten nur ist ein MRT erforderlich.
Zunächst kann versucht werden, mit konservativen Maßnahmen zu behandeln. In der Akutphase kann eine kurzfristige Ruhigstellung erfolgen, unterstützt durch entzündungshemmende Medikamente. Weiterhin kommen Injektionen in das Sattelgelenk mit Cortison oder Hyaluronsäure infrage, auch eine Röntgenreizbestrahlung oder eine Stoßwellentherapie und physiotherapeutische Behandlung können angeboten werden. Bei zunehmenden Beschwerden muss auch über eine Operation nachgedacht werden.
Klassische Resektionsarthroplastik: Dabei wird das große Vielecksbein (os trapezium) entfernt und der erste Mittelhandknochen meist mit einer Rekonstruktionsplastik durch eine handgelenksnahe Sehne stabilisiert. Postoperativ ist eine 5-6 wöchige Ruhigstellung notwendig mit anschließender ergotherapeutischer / krankengymnastischer Behandlung. Insgesamt ist mit einer längerfristigen Therapiezeit von 4-6 Monaten zu rechnen. In den meisten Fällen wird eine Schmerzreduktion bei gutem Erhalt der Beweglichkeit erzielt.
Grundsätzlich ist auch eine prothetische Versorgung des Daumensattelgelenkes möglich. Die Ergebnisse sind jedoch auch in Übereinstimmung mit den handchirurgischen Fachgesellschaften als „durchwachsen“ anzusehen und speziellen Indikationen vorbehalten. Eine Versteifungsoperation des Sattelgelenkes ist ebenfalls eine Ausnahmeoperation, da das Ziel der Therapie grundsätzlich der Erhalt der Beweglichkeit und damit die Dynamik der Hand und des Daumens ist.
Wir informieren Sie gerne über die Möglichkeiten.